Ihr Lieben, wer mich kennt weiß, dass ich Sprichwörter wahnsinnig liebe und damit andauernd um mich werfe. Mir fällt zu jeder Situation eine Weisheit ein und dabei stelle ich immer wieder fest, wie zutreffend sie manchmal doch sein können. Aktuell ist eines der Beliebtesten “alles neu macht der Mai”. So erstrahlt der Garten in einem komplett neuen Look und auch mein neu gezüchtetes Gemüse hat darin nun seinen finalen Platz bekommen. Daher dreht sich auch im dritten Teil meiner neuen Garten-Serie alles um das Thema auspflanzen. Den aktuellen Anbaukalender Mai habe ich natürlich auch wieder für euch dabei.
Wie ich euch letzten Monat schon erzählt hatte, ist bisher alles richtig gut gelaufen. Alle ausgesäten Gemüsesorten haben gut gekeimt und ich hatte beim pikieren viel zu viele Pflanzen. Am Ende sind aber alle gut untergekommen, da ich das Beet vergrößert und die restlichen verschenkt habe. Da es Salatpflänzchen im Überfluss gab, habe ich jede einzelnen in einem abbaubaren Anzuchttopf umgepflanzt und später einfach nur den Teil, den ich im Beet unterkriegen konnte, eingepflanzt. Die restlichen Töpfchen sind einfach auf der Fensterbank geblieben, wurden regelmäßig gegossen und sind jetzt in ihrem Wachstum stehen geblieben. Ich hoffe, dass ich sie auspflanzen kann, sobald die anderen alle aufgegessen sind.
Da es am Anfang des Monats abends doch noch recht frisch war, hatte ich zunächst nur die frostunempfindlichen Pflanzen in die Beete gepflanzt. Das war der Rotkohl, der Kohlrabi, der Salat und die dicken Bohnen. Normalerweise soll man die Töpfe erst nur am Tag, dann auch am Abend rausstellen, damit sich die Pflanzen an das Leben im Freien gewöhnen können. Ich habe das nicht gemacht und alle haben es überlebt. Natürlich kann ich keine Garantie übernehmen, dass das bei euch auch so ist. Das Gemüse hat aber auch die ersten 2 Wochen einen Pflanzenhut übergezogen bekommen. Vielleicht hatte das denselben Effekt, wie das temporäre Hinausstellen.
Diese Hütchen sehen zwar etwas bescheuert aus, aber ich kann sie euch sehr ans Herz legen. Gerade vor den Eisheiligen ist es ratsam, die empfindlichen Jungpflanzen vor Frost zu schützen. In den Hüten herrscht stets ein warmes Klima, was das Wachstum der Pflanzen fördert. Zudem bieten sie Schutz vor Schnecken und Vögeln. Das mit den Eisheiligen hat in diesem Jahr übrigens bis auf den Tag genau gestimmt. Bis zum 15. Mai sind die Temperaturen teilweise noch bis in den Minusbereich gefallen. Die Prognosen für die zweite Monatshälfte sagen, dass es nachts nicht mehr unter 8 Grad gehen wird. Deshalb durften auch die restlichen Gemüsesorten wie Gurken, Wirsing, Fenchel, Tomaten, Sonnenblumen, Zucchini und Rosenkohl erst gestern, den 16.05., ausziehen.
Auch wenn bei mir schon fast alles ausgesät und -gepflanzt ist, bietet der Mai noch eine Vielzeit an Möglichkeiten. Ich habe noch schnell Petersiliensamen auf dem Boden verteilt und hoffe, dass das was wird. Petersilie braucht ja so ewig lange, bis sie keimt und wächst. Zudem warte ich noch sehnsüchtig auf die Basilikum- und Paprika-Lieferung aus Italien, die mir mein Papa mitbringen wird. Mais soll auch noch rein, da muss ich mir aber noch Samen besorgen. In der Tabelle seht ihr, was in diesem Monat noch so alles gut im Anzuchthäuschen oder auch im Freien ausgesät werden kann.
Anbaukalender Mai
Vorkultur unter Glas: Direktsaat im Freien: Ernte:
Basilikum Artischocken Bärlauch
Chinakohl Bärlauch Kamille
Endivie Bohnen Mangold
Gartenkresse Chinakohl Pak Choi
Grünkohl Dill Petersilie
Knoblauch Erbsen Radieschen
Kohlrabi Estragon Rhabarber
Koriander Gurken Rosmarin
Lauchzwiebeln Karotten Rote Bete
Mais Kartoffeln Salate
Mangold Knollensellerie Spinat
Melonen Kohlrabi Waldmeister
Oregano Kürbisse
Petersilie Mangold
Portulak Minze
Rhabarber Pak Choi
Römer- und Eisbergsalat Radieschen
Rosmarin Rosenkohl
Schnittlauch Rotkohl
Schwarzer Rettich Sellerie
Stangenbohnen Spinat
Thymian Steckrübe
Zitronenmelisse Wirsing
Zucchini Zucchini
Zitronengras
Dabei ist es in der Mischkultur sehr wichtig, euer Beet vorher genauestens zu planen, da sich viele Pflanzen gegenseitig im Wachstum fördern oder auf Schädlinge abwehrend wirken. Es gibt aber eben auch Pflanzenkombinationen, die man lieber vermeiden sollte, da sich die Pflanzen die Nährstoffe rauben oder es den Schädlingen eben einfach machen. Auch wichtig ist die Einhaltung von Fruchtfolgen, was bedeutet, dass man einen jährlichen Anbauwechsel von verschiedenen Gemüsearten beachten muss. So soll das Gemüse aus derselben Pflanzenfamilie nur in einem Abstand von 3 bis 4 Jahren an derselben Stelle angebaut werden, damit sich Krankheitserreger wie Pilze oder Wurzelschädlinge nicht zu sehr im Boden ausbreiten können. Da dieses Thema sehr komplex ist, hatte ich euch ja bereits im Februar einen Post dazu veröffentlicht.
Ihr Lieben, ich habe einfach so einen Spaß an der Gartenarbeit und bin jetzt schon am planen für das nächste Jahr. Da soll nämlich unbedingt ein Gewächshaus her. Ich weiß zwar noch nicht, wo genau es hinsoll, aber Platz haben wir ja eigentlich genug. Aber erstmal machen wir die Hochbeete hübsch, denn da soll auch noch einiges passieren, wie ihr dann im nächsten Monat sehen werdet. Auch wenn es in erster Linie um das Ernten von frischem Bio-Gemüse geht, soll es dennoch auch schön im Gemüsebeet aussehen. Deshalb habe ich auch die kleinen Tontöpfe, die ich für die Anzucht verwendet hatte, zu Dekoelementen umfunktioniert. Sieht doch richtig hübsch aus, findet ihr nicht auch?
Liebe Grüße,
eure Graziella ♥
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