Wie ich die ZDF Kochshow “Die Küchenschlacht” gewann und zur Hobbyköchin des Jahres 2016 wurde!

Mein Herzensmensch sagte mir schon seit einer gefühlten Ewigkeit, dass ich mich mal bei der ZDF Küchenschlacht anmelden soll. Irgendwie hatte ich mich bislang aber nicht getraut. Ich fand es nämlich immer sehr sportlich, in 35 Minuten zu kochen, da ich mir sonst immer sehr viel Zeit dabei lasse und dann auch noch vor Publikum und Kamera. Außerdem bin ich recht schüchtern was sowas angeht, auch wenn man mir das manchmal nicht glauben mag. Schon der Dreh mit Björn Freitag für die WDR Servicezeit war eine Herausforderung, nur da hatte ich alle Zeit der Welt und keinen Wettkampf im Nacken. Aber ich dachte mir dann, dass es eine schöne Möglichkeit sei, euch mal zu zeigen, dass ich wirklich kochen und nicht nur mein Essen schön in Szene setzen kann. Letztendlich habe ich mir also doch einen Ruck gegeben und bin heute ganz froh darüber. Denn die Küchenschlacht war für mich eine Hammer Erfahrung, wenn auch nervenaufreibend und emotional. Der Druck steigt von Sendung zu Sendung und ist im Finale dann so hoch, dass man wie in Trance ist. Ich glaube, wenn man so etwas einmal erlebt hat, sieht man zukünftige Folgen oder auch andere Entschiedungsshows mit ganz anderen Augen. Die Nervosität spielt nämlich bei allem was man da tut eine ganz entscheidende Rolle. Aber jetzt wieder zurück zum Anfang – die Anmeldung. Da gibt es nämlich so ein komisches Formular, das man ausfüllen muss. Hier beantwortet man ein paar Fragen zur eigenen Person, warum man sich anmeldet und was man schon alles so Tolles gekocht hat. Außerdem muss man zu jeder Sendung bereits zwei Rezepte einreichen. Es ist ja immer so, dass Montag das Leibgericht gekocht wird, Dienstag eine Vorspeise, Mittwoch ein Hauptgericht, Donnerstag Hauptgericht mit Dessert und Freitag das Rezept des Moderators. Puhhh, dachte ich mir… Was soll ich da bloß einreichen, was in 35 Minuten gut zu kochen ist, schmeckt und nicht alltäglich ist? Nach langem Überlegen hatte ich meine Rezepte dann zusammen und an die Fernsehmacher geschickt. Nach ein paar Wochen bekam ich dann einen Anruf aus Hamburg und hatte eine nette Dame am Telefon. Sie hatte tolle Neuigkeiten für mich: Ich bin zur Küchenschlacht eingeladen! Meine ersten Gedanken: Wow! Oder doch nicht? Cool! Hilfe, was mache ich jetzt nur? PANIK!!!! Dann fing sie aber an zu erklären, wie das ganze ablaufen würde und dass ich noch genug Zeit hätte, mich vorzubereiten. Und so vergingen die Wochen, ich musste erneut unzählige Fragebögen ausfüllen und habe meine Gerichte mehrmals gekocht, um mich an das Zeitfenster der 35 Minuten zu gewöhnen. Da die Sendung nach Ostermontag ausgestrahlt wurde, ist eine Folge ausgefallen. So hatte ich nur noch vier Rezepte auf die ich mich vorbereiten musste. Wobei ich beschloss, das Rezept von Alexander Kumptner nicht vorher Probe zu kochen, da ich dachte, dass ich eh nicht ins Finale kommen würde. Dann war es endlich soweit und ich bin mit meinem Herzensmensch nach Hamburg gefahren. Wir hatten die Gelegenheit genutzt und sind ein paar Tage früher angereist, um uns die Stadt anzuschauen. So hatten wir vor den Aufzeichnungen noch etwas “Ruhe vor dem Sturm”, was sehr schön war. Als es dann das erste Mal ins Studio ging war ich total gespannt, wie die anderen fünf Teilnehmer so sein würden. Ich muss sagen, wir waren uns auf Anhieb alle sympathisch und es hatte hinter den Kulissen mega Spaß gemacht. Die Stimmung war super, wir haben uns alle sehr wohl gefühlt und waren abends sogar zusammen Essen. Eine sehr liebe Gruppe! Da waren zum Beispiel Ulrich mit seiner Frau Ruth, beides so herzallerliebste Menschen die ich direkt in mein Herz geschlossen hatte. Dann Knut, der immer einen Witz auf Lager hatte und unser Ruhepol war. Angie, die mich mit ihren Geschichten und ihrer Lebenserfahrung so fasziniert hat oder Sybille, die unheimlich viel übers Kochen wusste. Copyright: ZDF/Gunnar Nicolaus .. Ulrich Haaf, Graziella, Knut Barde, Alexander Kumptner, Angie Alessio, Patrick Ganske, Sybille Lietzmann (v.l.n.r.) Nach einem kurzen Kennenlernen mit Vorstellungsrunde ging es dann in die Maske. Ja, Schminke, Schminke und nochmals Schminke. Da ich ja sonst eher dezent geschminkt bin, kam ich mir vor wie ein Papagei! Die Mädels haben wirklich einen super Job gemacht, so ist das nicht gemeint aber es war für mich einfach zu viel. Die Lichter haben ja zum Glück einiges weg geschluckt… Ja, es war live noch viel “schlimmer”. Nach der Maske kamen dann die Interviews, die immer super lustig waren. Ein tolles Team, das hat so Spaß gemacht, wollte da gar nicht mehr raus. Was haben wir gelacht! Von Versprechern, über vergessene Texte bis hin zum vom Stuhl fallen war alles dabei. Nur gut, dass sie das nicht gezeigt haben, Danke dafür ihr Lieben 😉 Anschließend ging es dann ins Studio, um die Zutaten und Kochutensilien zu checken und dann wieder zurück in den Aufenthaltsraum. Ab dem Moment kommt man gar nicht mehr zum Nachdenken. Jetzt musste alles schnell gehen. Die Begleitpersonen wurden ins Studio gebracht, die Zuschauer hineingelassen und wir standen schon vor der großen Tür und warteten, bis wir endlich rein durften. Ein paar Worte von Alex und zack hieß es: “An die Töpfe, fertig, los!” Das ist dann der Moment, ab dem alles mechanisch läuft und man total im Tunnelblick ist. Mir ging das jedenfalls so. Ich habe rundherum nicht wirklich etwas mitbekommen. Ich habe die Kamera vergessen, das Publikum ausgeblendet und war nicht mal mehr aufgeregt. Sogar die Worte des Jurors nimmt man irgendwie verzögert war und ein Zeitempfinden gibt es auch nicht wirklich. So verging ein Tag nach dem anderen und meine Gerichte kamen immer direkt weiter. Nicht ein einziges Mal stand ich auf der Kippe oder in einer “Gericht A- oder B-Entscheidung”. Das hatte mich wirklich total gefreut und stolz gemacht. Ich hatte so unheimliche Glücksgefühle, ich hätte die Welt abknutschen können 🙂 Meine Rezepte und einen kleinen Erlebnisbericht zu dem jeweiligen Tag findet ihr über folgende Links: > Polentahuhn auf Süßkartoffelstampf mit Tomaten-Mais-Salat    (29.03.2016) > Pochiertes Ei auf frühlingshafter grüner Sauce  (30.03.2016) > Lammrücken in Kräuterkruste auf Orangensalat und Rotweinsauce    (01.04.2016) > Knusperjoghurt mit Pfirsichpüree    (01.04.2016) Wie schon erwähnt hatte ich das Gericht von Alex vorher nicht probegekocht. Als ich dann mit Angie und Uli ins Finale gekommen war, hatte ich mir am Abend im Hotel einige Videos auf YouTube angeschaut, in der die Zubereitung der Salzburger Nockerl erklärt wurde. Ich kann euch nicht oft genug sagen, dass mir Süßes einfach nicht so liegt. Ich esse es für mein Leben gerne aber selbst backen, nope! Und ich hatte Angst davor – große Angst! Das Hauptgericht von Alex fand ich wiederum total cool und da hatte ich absolut keine Sorgen. Durch meine mediterranen Wurzeln lagen mir die Zutaten einfach. Es gab nämlich gebratenen Wolfsbarsch im Vongole-Fond mit Chorizo und weißen Bohnen. Einfach lecker! Aber auch die Nockerl hatte ich intuitiv gut hinbekommen und so überzeugte ich Sternekoch Christoph Rüffer mit meinem Teller in allen Belangen. Nur der Puderzucker, ja das war so eine Geschichte, sag ich euch… Das hatte ich nämlich nicht geplant, ihn so da drüber zu “werfen”. Alex hatte die Nockerl von uns allen nach vorne gebracht und ich bin ihm hinterher und wollte sie wieder an den Herd bringen, um sie mit dem Puderzucker zu bestreuen. Dabei hab ich blöderweise vergessen, dass sie ja frisch aus dem Ofen gekommen sind und die Form eventuell etwas heiß sein könnte… So war der Ablauf dann wie folgt: Form angefasst, verbrannt, wieder hingestellt! Zum Herd gegangen, Handtuch geholt und Nockerl mitgenommen. Mein Sieb nicht mehr gefunden! Kurz überlegt… Mhhh, kein Puderzucker ist blöd, egal, streu es mit den Fingerspitzen drüber. Und das alles 10 Sekunden vor Ende, wenn die Zuschauer anfangen zu klatschen und die Zeit rückwärts runter zu zählen… Nach der Show gab es noch ein nettes Beisammensein mit Kandidaten und Köchen. Einige der Köche konnte ich sogar für meine Rubrik “Meet the Cook!” interviewen, was natürlich für den Blog mega cool war. Und so ging eine spannende Woche mit einem tollen Moderator und grandiosen Kandidaten zu Ende. Da ich ja gewonnen hatte, ging es kurz darauf wieder nach Hamburg zur Küchenschlacht Cahmpions Week, die vom 11.04. bis zum 15.04.2016 ausgestrahlt wurde. So viel Neues hatte mich da ja nicht erwartet, außer der neuen Teilnehmer und dass diesmal Mario Kotaska der Wochenmoderator war. Aber dennoch war ich viel aufgeregter und emotionaler. Wo ich die erste Woche cool und lässig gekocht hatte, war ich jetzt unsicher und nervös. Man macht sich vor einer Champions Week nochmal ganz andere Gedanken: Ist mein Rezept anspruchsvoll? Kann ich es gut umsetzen? Habe ich mich genug vorbereitet? Wie sind die anderen Kandidaten? Habe ich eine Chance zu gewinnen? … Fragen über Fragen! Die “Angst” vor den anderen Kandidaten wurde mir zumindest schnell genommen, denn es waren wieder sehr nette Menschen dabei! Grundverschiedene Charaktere, die alle dieselbe Leidenschaft haben: das Kochen! Da wäre zum Beispiel meine liebe Monika, die in dieser Woche unser Ruhepol war oder Claudia, mit der ich viel gelacht habe. Pritam und seine reizende Verlobte, die leider viel zu früh gehen mussten und mein “Hessen-Partner” Klaus, der ein ehrenwürdiger Gegner im Finale war. Auch in der Champion Week wurden wir hinter den Kulissen wieder super betreut und hatten eine Menge Spaß. Da muss ich an dieser Stelle mal ein fettes Dankeschön an alle lieben Menschen sagen, die da so ihre Finger im Spiel hatten. Besonders jedoch an Anna – du warst eine super Betreuerin! Copyright: ZDF/Ulrich Perrey .. Pritam Hackenberg, Graziella, Monika Wilhelmy, Mario Kotaska, Manfred Königs, Klaus-Dieter Braun, Claudia Büchner (v.l.n.r.) So bin ich auch diesmal ohne Probleme solide von Runde zu Runde gekommen. Bis zum Halbfinale! Da stand ich dann das erste Mal in einer “Gericht A- oder B-Entscheidung”. Das war auch die schlimmste Entscheidung von allen. ich hatte nämlich den Nachtisch – sorry für den Ausdruck – verkackt! Ja da wären wir wieder bei den Süßspeisen, nicht wahr? Aber gut, mein Hauptgericht hatte mich gerettet, denn Manfred war der Nachtisch auch nicht so gut gelungen. Und so bin ich mit etwas Glück ins Finale eingezogen. Puhhh, was sind die Emotionen da aus mir herausgesprudelt. Man sah es auch später bei der Ausstrahlung, dass ich es selbst gar nicht glauben konnte, was Meta Hiltebrand da gerade gesagt hatte. Auch für die Champions Week findet ihr meine Rezepte und einen kleinen Erlebnisbericht zum jeweiligen Tag unter folgenden Links: > Paella Castellana    (11.04.2016) > Jakobsmuscheltatar mit Limonencreme & Nordseekrabben-Apfelsalat    (12.04.2016) > Entrecote mit Rosmarinkartoffeln, Steaksauce & buntem Tomatensalat    (13.04.2016) > Gebratene Hähnchenbrust auf Bulgursalat    (14.04.2016) > Rote Früchte aus dem Ofen    (14.04.2016) Diesmal war ich ja schlauer, was das Probekochen des Finalgerichtes anging… Denkste! Ich hatte mich so auf meine eigenen Rezepte konzentriert, dass ich am Ende kaum Zeit für das Gericht von Mario hatte. So habe ich einen Tag vor Abreise nach Hamburg mit Entsetzen festgestellt, dass ich nicht alle Zutaten zusammen bekomme. So wurde aus dem konfierten Bachsaibling eine Lachsforelle mit gratiniertem grünem Spargel und Tomaten-Vinaigrette und aus der Perlhuhnbrust suprême mit Morcheln, Champagner-Spinat-Risotto und glasierten Radieschen ein Hähnchenschenkel mit Steinpilzen und Sekt-Spinat-Risotto. War aber trotzdem lecker! Das zweite Blöde war, dass ich es getrennt voneinander gekocht hatte zu Hause, daher war ich im Finale auch mal kurz aus dem Konzept gekommen, hab mich dann aber wieder gefangen und konnte letzten Endes Christoph Rüffer ein erneutes Mal mit meinen Kochkünsten überzeugen. Die Finalentscheidung war ein sehr emotionaler Moment. Ich hab schon angefangen zu weinen, als er anfing meinen Teller zu loben. Es sprudelte einfach aus mir heraus. Der Druck den man sich selbst macht, der Stress vor der Kamera, die 25.000 Euro vor Augen, die Selbstzweifel und, und, und… Da ist dann plötzlich ein Sternekoch und sagt: “Hey, dein Essen schmeckt so gut, du hast gute Chancen im Jahresfinale”. Das war einfach das größte Lob, das er mir machen konnte. Ich war in dem Moment so froh, dass ich diesen Schritt gewagt hatte. Die Küchenschlacht war für den Blog, aber auch für mich und meinen Erfahrungsschatz, schon zu diesem Zeitpunkt das Beste was mir passieren konnte. Auch nach der Champions Week (wie sollte es auch anders sein) gab es eine kleine Feier bei den Fernsehmachern und auch dieses Mal konnte ich einige Köche für “Meet the Cook!” interviewen, wie Mario Kotaska, Christian Lohse … Wie ich die ZDF Kochshow “Die Küchenschlacht” gewann und zur Hobbyköchin des Jahres 2016 wurde! weiterlesen