Wildkräuter
09. Tipps & Tricks

Tipps & Tricks: Wildkräuter sammeln

Ihr Lieben, der Frühling naht und ich freue mich schon wahnsinnig darauf, das bald alles anfängt zu sprießen und zu blühen. Dann ist auch wider die Zeit in der man eine Menge Wildkräuter findet, die am Wegesrand und auf Wiesen nur darauf warten, gepflückt zu werden. Aus diesem Grund möchte ich euch heute etwas mehr über Wildkräuter erzählen, da ich im letzten Jahr ein kleines Seminar im Naturpark Kellerwald-Edersee besucht hatte.

Ein sehr bekanntes Kraut ist die Brennnessel. Auch wenn man sie im eigenen Garten eher als lästiges Unkraut sieht, sollte man die piksende Pflanze noch lange nicht abschreiben. Brennnessel enthalten nämlich mehr Vitamin C als Zitrusfrüchte und sind reich an Mineralien wie Eisen, Magnesium und Kalium. Zudem kann man sie in der Küche sehr vielseitig einsetzen und daraus Suppen, Tee und Öle machen oder die Blätter knusprig ausbacken.

Ein weiteres Wildkraut, dass ab April reichlich zu finden ist, ist der Gundermann. Die Pflanze gehört, ebenso wie unsere Küchenkräuter Pfefferminze, Rosmarin oder Thymian, zu den Lippenblütlern und man kann vom Stängel über die Blätter bis zu den lila Blüten alles essen. Er ist sehr aromatisch und wird deshalb auch “Wilde Petersilie” genannt. Der Gundermann war zudem ein Bestandteil der Gründonnerstagssuppe, die aus neun Kräutern zubereitet wurde und in einigen Dörfern heute noch gekocht wird.

Auch der Löwenzahn vermehrt sich im Frühjahr schneller, als man sich im Garten wünschen würde. Doch statt ihn auf den Kompost zu werfen, kann man daraus leckere Gerichte zaubern. So lassen sich die Blätter im Salat oder in einer Löwenzahn-Suppe verarbeiten, während man aus den Blüten Honig bzw. Gelee oder Wein herstellen kann. Löwenzahn enthält viele Vital- und Mineralstoffe, wie Vitamin A, C und E, Calcium, Magnesium und Eisen.

Eine ebenso gesunde Blume ist das Gänseblümchen, das übrigens ebenfalls ein Bestandteil der Gründonnerstagssuppe ist. Mit viel Vitamin C, Eisen und Magnesium, eignet sich das kleine Pflänzchen perfekt für Salate und Gemüsegerichte. Zudem kann man beispielsweise Gänseblümchen-Gelee, Gänseblümchen-Sirup oder eine Gänseblümchen-Butter daraus herstellen.

Etwas unbekannter ist die Knoblauchsrauke. Dies ist ein gesundes, mildes und sehr würziges Kraut, das seinen Namen durch ein leichtes Knoblaucharoma besitzt. Die Pflanzen können samt der weißen Blüten zu Salaten, Brotaufstrichen oder zu Pesto verarbeitet werden. Dabei sollte man beachten, dass der würzige Geschmack beim Kochen verloren geht, weshalb Knoblauchsrauke nur roh verzehret werden sollte.

Als letztes Kraut möchte ich euch den Wiesen-Sauerampfer vorstellen. Aufgrund seines sauren Geschmacks kann man ihn als Zitronen- oder Essig-Ersatz verwenden. Auch Sauerampfer eignet sich hervorragend für Salate, Saucen oder Suppen. Zudem ist es eines der sieben Kräuter der Frankfurter Grünen Sauce. Sauerampfer gilt als gesund und nährstoffreich und enthält viel Kalium sowie Vitamin C.

Es gibt noch weitaus mehr Wildkräuter, die man sammeln und in leckeren Rezepten verarbeiten kann. Doch man sollte dennoch vorsichtig sein, denn ob wilder Schnittlauch, weiße Taubnessel, Bärlauch, Wiesen- und Kletten-Labkraut oder gar Apfel- oder Kirschblüten, wenn euer Körper keine Wildkräuter gewöhnt ist, solltet ihr erst mit nur einer Sorte beginnen. Tastet euch also langsam an die Pflanzen heran und schaut, wie sie euch schmecken, was man daraus machen kann und wie sie bei euch wirken.

Mit den Kräutern ist es ähnlich wie mit Pilzen, es gibt teilweise sehr giftige Doppelgänger. Esst daher nur Pflanzen, die ihr auch zu hundert Prozent zuordnen könnt. Der Besuch eines Wildkräuter-Seminars wie diesem und eine passende Lektüre sind für Anfänger daher unabdingbar.

Liebe Grüße,
eure Graziella ♥

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