Rhabarber-Taler mit Lievito Madre (ohne Hefe)
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Rhabarber-Streusel-Taler mit Lievito Madre (ohne Hefe)

Ihr Lieben, nachdem ich euch auf Instagram Fotos meiner Rhabarber-Streusel-Taler mit »Lievito Madre« gezeigt hatte, sind so viele regelrecht ausgeflippt und haben nach dem Rezept gefragt. Ich glaube, ich hatte noch nie so viele Anfragen nach einer Story wie an diesem Tag. Kein Wunder, wenn man sich diese Leckerei anschaut, die so mega luftig und locker geworden ist, dass man es eigentlich kaum glauben kann, dass sie keine Hefe enthält. Seitdem ich meinen italienischen Weizensauerteig Namens “Chiara” besitze, backe ich gar nicht mehr mit industriell hergestellter Hefe. Eigentlich habe ich nichts gegen sie und das soll hier auch keine “Anti-Hefe-Bewegung” werden, denn es gibt auf dem Blog auch genug Rezepte, die welche enthalten. Aber durch das knappe Hefe-Angebot der letzten Wochen musste ich mir eben was einfallen lassen und habe dabei festgestellt, dass ich Brote und Stückchen ohne einfach viel besser vertrage, sie viel luftiger werden, leckerer schmecken und auch noch länger frisch bleiben. Also irgendwie doch eine kleine “Anti-Hefe-Bewegung”, denn backen werde ich Zukunft nur noch ohne!

Egal ob Pizza, »helle Brote«, Schokobrötchen oder eben die Rhabarber-Streusel-Taler – mit Lievito Madre gelingt einfach alles! Wer also noch keinen Lievito Madre hat, dem lege ich es wirklich sehr ans Herz, sich einen zu züchten. Der Lievito, auch Pasta Madre oder auf Deutsch Mutterhefe genannt, ist ein sehr milder und fest geführter italienischer Weizensauerteig, der einen sensationellen Ofentrieb bewirkt. Brote und Gebäcke werden locker, luftig und dabei super bekömmlich. Dabei ist Lievito Madre sehr mild, aromatisch und kaum sauer, weshalb er sich auch prima für süßes Gebäck eignet. Die Taler sind jedenfalls so unglaublich lecker, dass alle meine Liebsten dasselbe Feedback für mich hatten: “Die waren besser als jedes Streusel-Stückchen beim Bäcker”. Na, wenn das mal nicht ein Grund zum Nachbacken ist!

Für 8 Stück:
Für den Vorteig:
37 g Weizenmehl, Typ 550
75 g aufgefrischter Lievito Madre
(alternativ 10 g frische Hefe)
75 g lauwarmes Wasser

Für den Hauptteig:
337 g Weizenmehl, Typ 550
1 Ei, Größe M
45 g kalte Butter
15 g neutrales Öl
50 g Rohrzucker
112 g Milch
1 TL Vanillearoma
2 g Salz

Für die Streusel:
200 g Weizenmehl, Typ 550
100 g Rohrzucker
125 g kalte Butter
½ TL Vanillearoma

Für dem Belag:
500 g Rhabarber
3 EL Rohrzucker
½ TL Backpulver
etwas Milch zum Bestreichen
150 g Puderzucker
ca. 3 EL Wasser

Zubereitung:
Für den Vorteig:
Die 75 g Lievito Madre in eine Schüssel geben (alternativ statt dem Lievito 10 g frische Hefe verwenden). Genau 75 g lauwarmes Wasser dazugeben und den Lievito (alterntiv die Hefe) darin auflösen bzw. schaumig aufschlagen. Anschließend 37 g Mehl hinzufügen und sehr gründlich unterheben. Abgedeckt für 30 Minuten ruhen lassen.

Für den Hauptteig:
Nun den Vorteig zusammen mit 337 g Weizenmehl, dem Ei, 50 g Rohrzucker, 112 g Milch und 1 TL Vanillearoma in die Rührschüssel einer Küchenmaschine geben und ca. 4 Minuten auf langsamer Stufe kneten. Anschließend die Geschwindigkeit erhöhen und portionsweise 45 g kalte Butter, 15 g neutrales Öl und 2 g Salz dazugeben. In weiteren 4 Minuten zu einem glatten Teig auskneten. Abgedeckt für ca. 90 Minuten an einem warmen Ort (ca. 28-30 Grad) gehen lassen, bis sich das Volumen mindestens verdoppelt hat.

Für die Streusel:
In der Zwischenzeit alle Zutaten für den Streuselteig mit den Händen zu einem krümeligen Teig verkneten und kaltstellen.

Für den Rhabarber:
Rhabarber putzen und in ca. 1 cm große Stücke schneiden. In eine Schüssel geben und mit dem Zucker und dem Backpulver gut vermengen. Im Kühlschrank ca. 60 Minuten ziehen lassen und anschließend durch ein Sieb geben, damit die Flüssigkeit gut abtropfen kann. Damit die Streusel-Taler später nicht so durchweichen, presse ich danach meistens noch mit den Händen die Restflüssigkeit aus, ist aber kein Muss.

Zum Backen:
Den Teig in 8 Stücke à ca. 95-100 g teilen und locker rund wirken. Auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben und mit einem Küchentuch abgedeckt für ca. 30 Minuten entspannen lassen. Danach mit den Händen zu einem kleinen Fladen mit einem Durchmesser von ca. 12-15 cm vorsichtig auseinanderziehen. Dabei nicht zu sehr darauf rumdrücken, damit die Luftbläschen nicht kaputt gehen. Nun auf zwei mit Backpapier ausgelegte Bleche verteilen und erneut mit einem Küchentuch abdecken. Ca. 90 Minuten gehen lassen.

In der Zwischenzeit den Ofen auf 180 Grad (Ober- und Unterhitze) aufheizen. Den Teig ganz leicht mit etwas Milch bestreichen und den Rhabarber darauf verteilen. Anschließend die Streusel auf Teig und Rhabarber legen und für ca. 20 Minuten im vorgeheizten Backofen backen. Nach dem Backen auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.

Zum Schluss:
Sobald die Rhabarber-Streusel-Taler mit Lievito Madre kalt sind, den Puderzucker mit dem Wasser glattrühren und auf die Stückchen verteilen.

Ihr Lieben, sieht das nicht umwerfend lecker aus? Ihr müsst das Rezept für diese Rhabarber-Streusel-Taler mit Lievito Madre unbedingt ausprobieren! Solltet ihr keinen Lievito haben, könnt ihr ihn euch entweder mit »diesem Rezept« selbst züchten oder die Taler einfach stattdessen mit frischer Hefe backen (die Angaben habe ich euch als Alternative im Rezept notiert). Ob sie dann aber auch so fluffig, locker und bekömmlich werden, kann ich euch nicht versprechen, da ich das Rezept bisher noch nicht nur mit Hefe ausprobiert habe. Solltet ihr einen jungen Lievito haben, der noch nicht so triebstark ist, könnt ihr zusätzlich zu den 75 g Lievito noch 2 g Hefe dazugeben (einfach zusammen mit der Mutterhefe im Wasser auflösen). Das habe ich bereits ausprobiert und es hatte wunderbar funktioniert.

Die letzte Ladung Streusel-Taler haben wir ganze drei Tage lang gegessen und sie waren auch am dritten Tag noch luftig und frisch. Ich habe sie einzelnen in Papierbrottüten gepackt und in den ausgeschalteten, kalten und geschlossenen Backofen gelegt. Das funktioniert übrigens auch mit Brot wunderbar. Ich hoffe, es war alles verständlich und wünsche euch ganz viel Spaß beim Backen. Solltet ihr Fragen oder Anregungen haben bzw. Hilfe benötigen, meldet euch gerne bei mir.

Liebe Grüße,
eure Graziella ♥

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